Daubringen: Zuhause für Schwalben und Fledermäuse

 

Dietrich Schwarz aus Daubringen hat gleich zwei Nabu-Plaketten bekommen. Bei ihm sind Schwalben und Fledermäuse willkommen.

 

 

Gleich zwei Plaketten schmücken demnächst die Fassade des Hauses in der Gießener Straße 36 in Daubringen. Der Vorsitzende des NABU-Staufenberg, Thomas Ebel, zeichnete Dietrich Schwarz mit den NABU-Plaketten "Schwalbenfreundliches Haus" und "Fledermausfreundliches Haus" aus.

 

Schwalben mussten in den vergangenen Jahren unter großen Einschnitten in ihre Lebensräume leiden. So verschwinden viele Nester durch Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden. Häufig werden sie leider auch bewusst beseitigt, obwohl das Zerstören von Schwalbennestern nach dem Bundesnaturschutzgesetz eine Straftat darstellt. Zudem werden Feldwege, Einfahrten und Dorfplätze immer öfter versiegelt, sodass Schwalben immer seltener Pfützen und damit weniger Lehm für ihren Nestbau finden. Der extreme Rückgang fliegender Insekten verschärft die bereits angespannte Situation zusätzlich.

 

 

 

 

"Auch bei uns in Staufenberg ist die Zahl der Schwalben rückläufig", betont Thomas Ebel. Deshalb freut sich Dietrich Schwarz und seine Tochter Sofie über jede Schwalbe, die ihr Nest an ihrem Haus baut. "Bei uns dürfen Mehl- und Rauchschwalben ungestört ein Zuhause bauen", so Sofie Schwarz. Mit der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" möchte der Nabu Staufenberg dazu beitragen, die Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Brutplätze zu erhalten und neue zu schaffen. "Jeder kann mit einfachen Mitteln Schwalben an seinem Haus willkommen heißen: Mit Nestgrundlagen wie Rauputzstreifen oder Brettchen, Kunstnestern und einer Lehmpfütze im Garten", erklärt Thomas Ebel. Um diese Auszeichnung kann sich jeder Hausbesitzer bewerben, der das Brutgeschehen der wendigen Flugkünstler und Sommerboten dulden und fördern möchte, ganz gleich, ob es sich bei dem Gebäude um ein Wohnhaus, Pension, Geschäft, Pferde- oder Bauernhof oder Fabrikgebäude handelt. Neben den Schwalben bietet Dietrich Schwarz auch Fledermäusen eine Unterkunft. In seiner Scheune halten sich vorwiegend in den Sommermonaten eine nicht unerhebliche Anzahl von Zwergfledermäusen auf.

 

Fledermäuse benötigen im Jahresverlauf viele verschiedene Quartiere: Von der "Wochenstube" zur Jungenaufzucht über wechselnde Schlaf- und Fraßplätze sowie Balzquartiere zur Fortpflanzung bis hin zur frostsicheren Winterzuflucht für einen geruhsamen Winterschlaf. Einige Fledermausarten haben sich an den Menschen gewöhnt und suchen nach Unterkünften an Häusern. Da sie nicht in der Lage sind, selbst Behausungen zu bauen, nutzen sie unterschiedlichste Hohlräume, Risse und Spalten an Gebäuden oder auch Dachböden als zeitweilige Wohnung - übrigens ohne dabei die Bausubstanz zu beschädigen.

 

Wer bereits Fledermäuse als Untermieter an seinem Haus hat oder Fledermäusen ein neues Zuhause bieten möchte, kann sich für eine Beratung gerne an den Nabu wenden (fledermaus@nabu-hessen.de).